Krankenhausaufstockung in Modulbauweise | KLEUSBERG

Brüderkrankenhaus Montabaur
Wahlleistungsstation modular aufgestockt

GF: 800 m²
BAUZEIT: 7 Monate
Das KKM wurde in den siebziger Jahren als eines der wenigen Krankenhäuser mit der Vorgabe der Politik errichtet, dass alle Patientenzimmer exakt gleich groß sein sollten. Im Laufe der Zeit und im Wandel des deutschen Gesundheitssystems wurde diese Tatsache dem Klinikum allerdings zum wirtschaftlichen Nachteil. Die Privaten Krankenkassen haben genaue Vorgaben was Ausstattung und Größen von Patienten-Zimmern für Ihre Mitglieder betrifft. Das Klinikum hatte somit viele Jahre keine Möglichkeit diese Klientel aufzunehmen.

Mit dem Gedanke eine Privatstation zu bauen trug man sich schon länger. Lediglich eine Einbindung in die optimalen Tagesabläufe wäre bei einem Solitärgebäude, welches neben dem Hauptgebäude gestanden hätte schwierig gewesen. Daher wurde eine Aufstockung des Gebäudebestandes untersucht. Schnell fand man heraus, dass eine Aufstockung aus statischer Sicht nur die Abmessungen des Bestandsgebäudes hätte haben dürfen und somit keine Vergrößerung der Zimmerzuschnitte möglich gewesen wäre.

Die Lösung: Eine Aufstockung mit statisch selbsttragenden Modulen auf Stahlrahmenbasis.

Modulares Bauen ermöglicht eine freie und vor allem wesentlich großzügigere Grundrisskonfiguration.  Einerseits durch die Leichte Konstruktion und andererseits die statischen Besonderheiten musste auf den Bestand und dessen Abmessungen nahezu keine Rücksicht genommen werden.

Mit Sicherheit und architektonischem Anspruch

Bauherrn und Planern war zudem wichtig, auch gestalterisch ein Zeichen zu setzen. Der Neubau sollte sich ganz bewusst auch optisch vom Bestandsgebäude abheben und diesen somit aufwerten. Sowohl Material als auch Proportion und Fassadengliederung orientieren sich gewollt nicht an den darunterliegenden Geschossen. Die aus Brandschutzgründen hier erforderliche Rettungstreppe wurde an den Kopf des Gebäudes gesetzt und mit einer halbtransparenten Glasfassade versehen. Sie dient nun auch als neuer Träger für das Logo der BBT Gruppe als auch als Bindeglied zwischen Alt- und Neubau. Die aufgestockte Etage selbst erhielt eine großformatige Glasfassade. Die Fenster wurden ganz bewusst im Gegensatz zum Bestandsgebäude, welches eine klassische Lochfassade aufweist, als Bandfassade gestaltet. In den großzügigen Patientenzimmern, Bädern, dem Pflegestützpunkt sowie den Nebenräumen wurden ausschließlich hochwertige Materialen verbaut. Das neue Geschoss wurde zudem an eine neue Lüftungsanlage angeschlossen.

Bauen während des laufenden Klinikbetriebs

Im Sommer 2013 begannen die Arbeiten mit dem Rückbau des Bestandsdaches, unmittelbar darauf folgten die Montage der Module sowie die Komplettierung des Innenausbaus. Seit einigen Wochen ist die neue Station bereits in Betrieb. Etwaige Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen konnten dank der emissionsarmen Modulbauweise auf das notwendigste reduziert werden.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen
Entstanden sind innerhalb sehr kurzer Zeit hochwertig ausgestattete Ein- und Zweibettzimmer, die den Anforderungen der privaten Krankenversicherung entsprechen und dem Klinikum somit auch eine wirtschaftliche Planung ermöglichen. Auch die innere Organisation wurde berücksichtigt, kurze Wege für das Personal waren wichtig. Im Schnittpunkt der Stationen 4a (Neubau) und 4b (Bestand) wurde der neue Schwesternstützpunkt eingeplant. Dieser bedient nun beide Bereiche ohne zusätzliches Personal.

 

 

Referenz-Details
AUSSENANSICHTEN

höhenversetzter Verbindungsgang vom Bestands- zum Neubau

INNENANSICHTEN
1
3

Einsatz kontrastreicher Farben

Um den Räumlichkeiten im Krankenhaus nicht noch zusätzlich den typisch kühlen "Krankenhauscharakter" zu geben, wurden Teilbereiche in den Fluren und Patientenzimmern farbig gestaltet.

Projektdaten im Überblick

Bausystem:KLEUSBERG Modulbau
Bauherr:Katholische Klinikum Koblenz Montabaur gGmbH
Fertigstellung:Dezember 2013
Bauzeit:7 Monate
Brutto GF:800 m²
Ausführung:Aufgestockt um 1 Geschoss
Standort:56410 Montabaur
Planung:BFM Architekten, Köln
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