Mit dem Gedanke eine Privatstation zu bauen trug man sich schon länger. Lediglich eine Einbindung in die optimalen Tagesabläufe wäre bei einem Solitärgebäude, welches neben dem Hauptgebäude gestanden hätte schwierig gewesen. Daher wurde eine Aufstockung des Gebäudebestandes untersucht. Schnell fand man heraus, dass eine Aufstockung aus statischer Sicht nur die Abmessungen des Bestandsgebäudes hätte haben dürfen und somit keine Vergrößerung der Zimmerzuschnitte möglich gewesen wäre.
Die Lösung: Eine Aufstockung mit statisch selbsttragenden Modulen auf Stahlrahmenbasis.
Modulares Bauen ermöglicht eine freie und vor allem wesentlich großzügigere Grundrisskonfiguration. Einerseits durch die Leichte Konstruktion und andererseits die statischen Besonderheiten musste auf den Bestand und dessen Abmessungen nahezu keine Rücksicht genommen werden.
Mit Sicherheit und architektonischem Anspruch
Bauherrn und Planern war zudem wichtig, auch gestalterisch ein Zeichen zu setzen. Der Neubau sollte sich ganz bewusst auch optisch vom Bestandsgebäude abheben und diesen somit aufwerten. Sowohl Material als auch Proportion und Fassadengliederung orientieren sich gewollt nicht an den darunterliegenden Geschossen. Die aus Brandschutzgründen hier erforderliche Rettungstreppe wurde an den Kopf des Gebäudes gesetzt und mit einer halbtransparenten Glasfassade versehen. Sie dient nun auch als neuer Träger für das Logo der BBT Gruppe als auch als Bindeglied zwischen Alt- und Neubau. Die aufgestockte Etage selbst erhielt eine großformatige Glasfassade. Die Fenster wurden ganz bewusst im Gegensatz zum Bestandsgebäude, welches eine klassische Lochfassade aufweist, als Bandfassade gestaltet. In den großzügigen Patientenzimmern, Bädern, dem Pflegestützpunkt sowie den Nebenräumen wurden ausschließlich hochwertige Materialen verbaut. Das neue Geschoss wurde zudem an eine neue Lüftungsanlage angeschlossen.
Bauen während des laufenden Klinikbetriebs
Im Sommer 2013 begannen die Arbeiten mit dem Rückbau des Bestandsdaches, unmittelbar darauf folgten die Montage der Module sowie die Komplettierung des Innenausbaus. Seit einigen Wochen ist die neue Station bereits in Betrieb. Etwaige Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen konnten dank der emissionsarmen Modulbauweise auf das notwendigste reduziert werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen
Entstanden sind innerhalb sehr kurzer Zeit hochwertig ausgestattete Ein- und Zweibettzimmer, die den Anforderungen der privaten Krankenversicherung entsprechen und dem Klinikum somit auch eine wirtschaftliche Planung ermöglichen. Auch die innere Organisation wurde berücksichtigt, kurze Wege für das Personal waren wichtig. Im Schnittpunkt der Stationen 4a (Neubau) und 4b (Bestand) wurde der neue Schwesternstützpunkt eingeplant. Dieser bedient nun beide Bereiche ohne zusätzliches Personal.
Bausystem: | KLEUSBERG Modulbau |
Bauherr: | Katholische Klinikum Koblenz Montabaur gGmbH |
Fertigstellung: | Dezember 2013 |
Bauzeit: | 7 Monate |
Brutto GF: | 800 m² |
Ausführung: | Aufgestockt um 1 Geschoss |
Standort: | 56410 Montabaur |
Planung: | BFM Architekten, Köln |