Das Thema Nachhaltigkeit taucht nahezu überall auf. Kein Wunder, denn Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Faktor für unsere gemeinsame Zukunft. Doch nur darüber zu diskutieren, reicht schon lange nicht mehr aus. Es muss gehandelt werden. Aber wie sehen praktische Maßnahmen aus, mit denen man schon heute einen Beitrag für eine grüne Zukunft leisten kann und die sowohl wirtschaftlich realisierbar sind als auch gleichzeitig einen Mehrwert in puncto Ästhetik und Nutzen bieten?
In der Baubranche stellen Dach- & Fassadenbegrünungen eine dieser Möglichkeiten dar. Mit relativ einfachen Mitteln lassen sich Straßenzüge bis hin zu ganzen Städten und Metropolen umweltfreundlicher und grüner gestalten. Ein effektives Werkzeug für den Grundstein einer Zukunft, in der wir gerne gemeinsam leben wollen.
Vertikale Gärten als Schadstoff-Filter in urbanen Gegenden
Die in Deutschland neu realisierten Fassadengrünflächen betrug laut BuGG-Marktreport 2021 in etwa 55.000 m2. Ein sinnvoller Trend, der sich in Zukunft als gängiger technischer und architektonischer Standard etablieren wird. Warum liefern grüne Fassaden gerade in urbanen Räumen einen großen Beitrag zur Reduktion der Folgen des Klimawandels und weshalb hat sich diese sinnvolle Maßnahme nicht schon längst in Deutschlands Großstädten etabliert?
Es muss gehandelt werden!
In weniger als 30 Jahren werden mehr als 2/3 der Menschheit in Städten leben. Grund genug, um sich bereits heute Gedanken über unseren urbanen Wohnraum der Zukunft zu machen. Tendenziell ist das Städteklima wärmer als in den angrenzenden Gebieten. Dieses als „Wärme-Insel-Effekt“ bekannte Problem führt zu einer der größten klimatischen Belastungen für Stadtbewohner, der sogenannten sommerlichen Überwärmung mit fehlender nächtlicher Abkühlung. Demnach steigt die Anzahl der Tage, die mit über 30° C in der Meteorologie als „heiße Tage“ bezeichnet werden, bis zum Jahr 2050 rapide an. Allein in NRW ist mit einem Zuwachs von 4 auf 15 solcher heißen Tage zu rechnen. Zusammen mit Faktoren wie der stetig steigenden Lärmentwicklung, der schlechten Luftqualität und der hohen Feinstaubbelastung stehen die Zeichen für eine angenehme, ja sogar überlebensfähige Atmosphäre in den Metropolen als zukunftsfähige Ballungsorte schlecht. Es besteht also dringlichster Handlungsbedarf.
Mehr Fläche, mehr Potenzial, mehr Grün – Darum lohnen sich Fassadenbegrünungen
Aktuell erfreuen sich Dachbegrünungen in Deutschland immer noch größerer Beliebtheit als die bepflanzten Fassaden. Doch gerade begrünte Fassaden sind besonders effektiv im Kampf gegen den Klimawandel. Grundsätzlich weisen alle Begrünungsanlagen zahlreiche Vorteile auf, egal ob sie nun als Dachbegrünung oder als grüne Wand im Außenbereich des Gebäudes angebracht sind.
Vorteile von Dach- & Fassadenbegrünung:
Ganz zu schweigen von der Optimierung der Aufenthalts- und Umgebungsqualität haben Fassadenbegrünungssysteme gegenüber anderen Flächen einen im wahrsten Sinne des Wortes großen Vorteil. Ihre deutlich größere Oberfläche bietet mehr Platz für die Begrünung und somit mehr Potenzial, besonders für die priorisierte Funktion als Luftschmutzfilter. Denn mehr Pflanzen bedeuten mehr Photosynthese, folglich sind lebende Fassaden effizienter in der Kohlenstoffspeicherung, Sauerstoffproduktion und der Feinstaubanbindung. Doch das ist nicht der einzige Pluspunkt für die Wandbegrünung außen am Gebäude. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Trumpf ist der der Präsenz. Während Dachanlagen aus den Augen der Bürgerinnen und Bürger verschwinden, sind Fassadenbegrünungskonstruktionen immer präsent und sorgen so nachweislich für einen höheren Wohlfühlfaktor.
Grüne Fassade ist nicht gleich begrünte Fassade.
Hauswände sind also optimal für eine Begrünung geeignet. Stellt sich nur die Frage, gibt es Unterschiede und wenn ja, welche Fassadenbegrünungssysteme passen am besten zu den gegebenen Voraussetzungen?
Grundsätzlich lassen sich Fassaden in zwei Hauptkategorien unterteilen, in eine bodengebundene und eine wandgebundene Fassadenbegrünungskonstruktion. Wie die Namen vermuten lassen, erfolgt die traditionelle bodengebundene Fassadenbegrünung an einer fertigen Außenwand. Meistens mit ausdauernden Kletterpflanzen wie Efeu oder Jungfernregen ausgestattet stehen sie in direkter Verbindung zum Boden, von dem auch die Nährstoffversorgung ausgeht. Daher hält sich der Pflegeaufwand bei dieser Form der vertikalen, begrünten Fassade in Grenzen. Bodengebundene Fassadenbegrünungen sind zudem einfach umzusetzen und bieten einen dauerhaften Begrünungseffekt mit hohem ökologischen wie stadtklimatischen Nutzen bei vergleichsweise geringen Kosten. Je nach strukturellen Gegebenheiten können Bodenverhältnisse und der verfügbare Platz zum Ausschlusskriterium werden. Aufgrund des fehlenden Bodenanschlusses eignen sich wandgebundene Begrünungssysteme besonders in engen, innerstädtischen Bereichen. Die sofortige Wirksamkeit, die vielfältigen Gestaltungsspielräume und das große Spektrum an verwendbaren Pflanzen sprechen für diese Art der vertikalen Begrünung einer Fassade. Aus diesem Grund werden die „Vertikalen Gärten“ auch oft zu Image- bzw. Marketingzwecken verwendet. Der Pflegeaufwand ist im Vergleich zum bodengebundenen System größer, was sich auch im Preis widerspiegelt. Je nach Größe und Art der Gestaltung liegt dieser zwischen 400 -1.000 €/m2 (100 – 300 €/m2 bei Bodeninstallationen). Die Versorgung der Pflanzen erfolgt durch automatische Bewässerungsanlagen. Die wandgebundenen Grünanlagen benötigen keinen Bodenanschluss, sondern können mittels verschiedener Methoden installiert werden.
Mit KLEUSBERG in eine grüne Zukunft starten
Selbstverständlich steht das Thema Nachhaltigkeit auch bei KLEUSBERG ganz weit oben auf der Agenda. Neben begrünter Fassadenarchitektur arbeiten wir intensiv an innovativen, sinnvollen sowie effektiven Lösungen, die speziell für die Natur, aber auch für unsere gemeinsame Zukunft einen hohen Mehrwert bieten. Ressourcenschonende und nachhaltige Verfahren haben deshalb bei KLEUSBERG Priorität. Das zirkuläre Denken ist fest in unserer Unternehmensidentität verankert und wird im Cradle-to-Cradle-Prinzip vorgelebt. Es beschreibt das ganzheitliche Betrachtungsprinzip „von der Wiege, bis zur Wiege“. Bei KLEUSBERG heißt das, dass die Gebäude schon beim Herstellungsprozess als Ressource für die nächste Nutzungsphase optimiert werden. Komplette Gebäude können so einer 2. oder 3. Nutzungsphase zugeführt werden, da sie versetzbar und leicht neuen Nutzungen anpassbar sind. Danach gehen Materialien, Roh- und Wertstoffe nicht verloren, sondern werden nach ihrem Gebrauch zu über 96 Prozent zurückgewonnen und wiederverwertet. Das Treibhauspotenzial der verbauten Materialien wird dadurch deutlich reduziert und der End of Live (EOL) als entscheidende Kennziffer für die Gesamtumweltwirkung sehr positiv beeinflusst.
Schauen Sie gerne auch bei dem Thema Zirkularität vorbei und informieren Sie sich detailliert über das nachhaltige und zukunftsorientierte Handeln von KLEUSBERG: https://www.kleusberg.de/de/themen-stories/artikel/aktuelles-trend-thema/.
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